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Eine neue Königin fürs Kloster Walkenried

Stiftungsdirektor Tobias Henkel schwärmte vor einigen Jahren bei einem seiner Besuche im Walkenrieder Pfarrhaus von der restaurierten Orgel im Kaiserdom Königslutter. Seine Begeisterung steckte uns an – und im Miteinander entstand die Idee, deren Realisierung wir zu Pfingsten 2017 feiern konnten: Der Kapitelsaal Walkenried hat eine neue Orgel bekommen!

Die Vorgängerin von 1973 war ein kleines Instrument, ein „Serien-Modell“, das von Beginn an als zu klein und für Konzerte nicht tauglich empfunden wurde – und nun hätte saniert werden müssen. Umso größer war die Freude, als die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz den Beschluss fasste, mit einer neuen, „maßgeschneiderten“ Orgel ihr Kloster weiter zu fördern.

Eine Orgelkommission wurde gebildet: Neben Stiftung und Kirchengemeinde waren Orgelsachverstand, ZisterzienserMuseum, Denkmalpflege, Architekten und Landeskirche beteiligt. Verena Mocha vom Staatlichen Baumanagement hat die Bauleitung souverän gemanagt (obwohl „ein Stück Orgel“ oft nicht in die geforderten Formulare gepasst hat!).

Nach einer Ausschreibung sind wir auf Fahrt gegangen und haben uns Orgeln verschiedener Orgelbauer angesehen und vor allem angehört – und die Entscheidung fiel einstimmig: Jörg Bente aus Helsinghausen soll unsere Orgel bauen. Seine Töne haben sofort unsere Herzen erobert!

Gemeinsam haben wir in zahlreichen Sitzungen die Ausgestaltung der Klangfarben, die Gestaltung des Prospektes („Gesicht“ der Orgel), die Vorbereitung der räumlichen Umgebung, die farbliche Einfügung in den Kapitelsaal und vieles mehr miteinander besprochen.

Schließlich kam der Tag, als Jörg Bente mit seinen Leuten kam und viele, viele handgearbeitete Pfeifen und sonstige Teile brachte – und die Orgel tatsächlich Gestalt gewann. Ein spannender Prozess! 1714 Orgelpfeifen (zwischen 4 Millimeter und 5 Meter lang), 29 Register (mit vielen charaktervollen Grundstimmen, aber auch Farbstimmen, die für Soloaufgaben prädestiniert sind), verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal – und insgesamt mehr als 7000 Stunden Arbeitszeit.

Und dann war es soweit: Unsere Gottesdienste gewinnen in Höhen und Tiefen – denn das, was landläufig als musikalische Umrahmung bezeichnet wird, ist doch viel mehr: Die gottesdienstliche Musik bildet die Fülle des Lebens ab und dringt in Erfahrungstiefen vor, an die mit Worten oft nur schwer zu rühren ist.

Neben diesem geistlichen Geschenk öffnet die neue Orgel auch kulturell weitere Türen: Endlich können wir Organisten zu Konzerten einladen und die Orgel als Mitwirkende bei den Kreuzgangkonzerten anbieten. Sie wird dem Kloster eine würdige Königin sein!

Unser Dank gilt der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, allen Spendern und den Mitarbeitenden in unser Orgelkommission. Der größte Dank aber gilt unserem Gott, der es schenkt, dass die Töne der neuen Orgel ihm zu Ehren unser Herz berühren.

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